Hubble nutzt Erde um Leben auf anderen Planeten zu entdecken
Die erste Mondfinsternis, die jemals vom Hubble-Weltraumteleskop beobachtet wurde, bietet ein Beispiel dafür, wie Astronomen in weit entfernten Sonnensystemen nach Lebenszeichen auf erdähnlichen Planeten suchen.
Wissenschaftler der Europäischen Weltraumorganisation (ESA – European Space Agency) gaben am Donnerstag bekannt, dass das Weltraumteleskop die ultraviolette spektrale Signatur der Ozonschicht der Erde während der Mondfinsternis im Januar 2019 erfassen konnte. Dazu verwendete Hubble den Mond als Spiegel zur Reflexion des Sonnenlichts.
„Dies ist das erste Mal, dass eine totale Mondfinsternis von einem Weltraumteleskop erfasst wurde, und das erste Mal, dass eine solche Sonnenfinsternis bei ultravioletten Wellenlängen untersucht wurde“, sagte das ESA-Team in einer Erklärung.
Das Hubble ist normalerweise nicht auf den Mond gerichtet. Stattdessen zielt es auf Objekte ab, die viel weiter von der Erde entfernt sind. Es ist jedoch kein Zufall, dass die Sonnenfinsternis vom Teleskop erfasst wurde, auch wenn es sich dabei um die erste Beobachtung dieser Art handelte. Es war Teil eines Experiments, das durchgeführt wurde, um zu testen, was das Teleskop während einer Mondfinsternis erfassen würde. Dabei wurden die Bedingungen nachgeahmt, die beim Fotografieren entfernter Planeten verwendet werden können.
Der Schlüssel zum Experiment war das Ozon Gas, das alle Lebensformen vor starker UV-Strahlung schützt und daher als notwendiger Bestandteil für das Leben auf anderen Planeten angesehen wird. Die Ozonschicht der Erde wurde in der Vergangenheit während einer Mondfinsternisse entdeckt. Allerdings immer nur von unserer Seite – was bedeutet, dass sie von Verzerrungen aus anderen Teilen der Atmosphäre begleitet wurde.
Das Hubble-Teleskop konnte diese Verzerrung beseitigen, indem es nach UV-Licht suchte, das während der Sonnenfinsternis vom Mond reflektiert wurde. Nach Angaben der ESA wurde die Ozonschicht der Erde so stark wie nie zuvor nachgewiesen.
Derzeit befinden sich größere und leistungsstärkere Teleskope als das Hubble in der Entwicklung. Sobald diese abgeschlossen sind, werden sie zur Erforschung von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems verwendet. Dabei soll auch nach Ozonschichten auf anderen Planeten ausschau gehalten werden, nach diesem vollen Erfolg des Hubble-Experiments, so teilte die ESA mit.
Anstelle von Finsternissen werden die Wissenschaftler ihre Experimente jedoch auf Transite abstimmen – die Perioden, in der das Sternenlicht, das durch die Atmosphäre eines Planeten filtert, zu einem Glühen um den Planeten führt.
Das erste dieser neuen Teleskope ist das James Webb Weltraumteleskop, das teilweise von der Europäischen Weltraumorganisation ESA mitentwickelt wurde. Wir haben bereits zuvor berichtet, dass sich dessen Start allerdings wahrscheinlich bis zum Jahr 2021 verzögern wird.