NASA verzögert James Web Weltraumteleskop erneut
Die NASA verzögert den Start des James Webb Weltraumteleskops im Wert von 8,8 Milliarden US-Dollar vom März 2021 bis zum 31. Oktober um weitere sieben Monate. Gründe dafür sind weitere Unterbrechungen wegen der Coronavirus-Pandemie, Erkenntnisse aus der vorangegangenen Verarbeitung und das zusätzliche Zeit für die Behandlung unerwarteter Probleme eingeräumt wurde.
Der Start des James Webb Teleskops verzögert sich um weitere sechs Monate. Bild: NASA
Die NASA-Manager sagen, dass die Startverzögerung den Preis des James Webb Teleskops nicht erhöhen wird, dank bereits genehmigter Finanzierungsreserven. Die Analysten glauben, dass diese die Kosten decken, die während der verlängerten Ausfallzeit enstehen werden.
„Basierend auf aktuellen Prognosen erwartet das Programm, dass die verbleibenden Arbeiten innerhalb des neuen Zeitplans abgeschlossen werden, ohne dass zusätzliche Mittel erforderlich sind“, sagte Gregory Robinson, JWST-Programmdirektor am NASA-Hauptsitz, in einer Erklärung. „Obwohl die Effizienz beeinträchtigt wurde und Herausforderungen vor uns liegen, haben wir im vergangenen Jahr erheblich das Risiko vermindert.“
Das James Webb ist das teuerste „Wissenschaftsraumschiff“, das jemals gebaut wurde und eines der komplexesten, was zu einem stetigen Kostenwachstum und mehreren Verzögerungen seit dem ersten Vorschlag des Observatoriums im Jahr 1995 führte. Damals wurde es als Weltraumteleskop der nächsten Generation vorgestellt und die voraussichtlichen Kosten des Observatoriums auf 500 Millionen bis 1 Milliarde US-Dollar geschätzt. Der Start wurde um 2005 erwartet. Im Juli 2018 gab die NASA bekannt, dass die Gesamtkosten für den Lebenszyklus des Teleskops und zur Unterstützung eines Starttermins im März 2021 auf etwa 9,66 Milliarden US-Dollar gestiegen sind. Einschließlich der Kosten für den Start an Bord einer Rakete der Europäischen Weltraumorganisation Ariane 5 und 800 Millionen US-Dollar für fünf Betriebsjahre.
Die NASA und Northrop Grumman, der Hauptauftragnehmer des James Webb Weltraumteleskops, waren jedoch aufgrund der COVID-Pandemie gezwungen, die Arbeiten am Observatorium Anfang dieses Jahres einzustellen. Aufgrund des Tempos der früheren Verarbeitung hatte die NASA bereits eine Neubewertung des Zeitplans geplant. Die Studie wurde jedoch durch die Pandemie verzögert. Die Agentur kündigte die Startverzögerung am 16. Juli an.
Zu den Faktoren, die zur Entscheidung über die Verschiebung des Startdatums beitragen, gehören die Auswirkungen erhöhter Sicherheitsvorkehrungen, weniger Personal vor Ort, Unterbrechungen der Schichtarbeit und andere technische Herausforderungen. Webb wird die vorhandenen Mittel nutzen, um die Obergrenze für die Entwicklungskosten von 8,8 Milliarden US-Dollar einzuhalten.
Robinson sagte Reportern, dass die Auswirkungen von COVID rund drei Monate der siebenmonatigen Verzögerung ausmachten. Schließlich wurde ein weiterer zweimonatiger Puffer hinzuaddiert, der sich auf die Erfahrungen mit vorangegangen Erkenntnissen und Komplikationen beruht. Aufbauend auf den Errungenschaften des Hubble Weltraumteleskops verfügt das James Webb über einen 21,3 Fuß (etwa 6,5 Meter) breiten segmentierten Spiegel sowie vier hochmoderne Kameras und Spektrometer, mit denen Infrarotlicht von den ersten Sternen und Galaxien gesammelt werden kann, die aufleuchten nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren. Zudem wird erwartet, dass es neues Licht auf die Natur der dunklen Materie und die mysteriöse dunkle Energie werden wird, die die Expansion des Universums beschleunigt und eine Schlüsselrolle bei der Untersuchung von Exoplaneten und ihrer Atmosphäre spielt.
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